Sunday, January 22, 2006

Haben oder Sein

"Haben oder Sein" Erich Fromm’un 1930’larda yazdığı bir kitap (ingilizcesi "To have or to be". "Haben oder Sein" adını "Sahip olmak veya Olmak" diye çevirebiliriz. Bugün de çok geçerli görünen "olmak", "olgunlaşmak" zorluğu yerine "sahip olmak" kolaycılığı ile avunma mekanizmalarını anlatıyor. Sahip olmak pasif/ölü bir davranış biçimi iken "olmak" hayat ile birlikte devinimi, potansiyeli açığa çıkarmayı ifade ediyor. Sahip olma davranışı tetikleyen şeyler, insanın kendini aldatma biçimleri, iradenin otorite tarafından kırılmasını anlatıyor. Nefis bir eser, zorla okutulsun ;).

Altını çizdiğim bölümler
"...ist der Durchschnittsmensch so selbstsüchtig mit seinen Privatangelegenheiten beschäftigt, daß er allem, was über seinen persönlichen Bereich hinausgeht, nur wenig Beachtung schenkt. [s. 22]"

"Der Säugling neigt in einer bestimmten Phase seiner Entwicklung dazu, Dinge, die er haben möchte, in den Mund zu stecken. Das ist seine Art des Besitzergreifens, wenn ihm seine körperliche Entwicklung noch nicht gestattet, sein Eigentum auf andere Weise unter Kontrolle zu halten. Den gleichen Zusammenhang zwischen Einverleiben und Besitz finden wir in vielen Formen des Kannibalismus. [s. 36]"

"...was die Freizeit betrifft, Autos, Fernsehen, Reisen und Sex die Hauptobjekte des heutigen Konsumzwangs sind. Man spricht von “Freizeitaktivität”; treffender könnte man sagen “Freizeitpassivität”. [s. 37]"

"Für Studenten, die in der Weise des Seins zur Welt bezogen sind...Statt nur passiv Worte und Gedanken zu empfangen, hören sie zu und hören nicht bloß, sie empfangen und antworten auf aktive und produktive Weise. Was sie hören, regt ihre eigenen Denkprozesse an, neue Fragen, neue Ideen, neue Perspektiven tauchen dabei auf. Der Vorgang des Zuhörens ist ein lebendiger Prozeß; der Student nimmt die Worte des Lehrers auf und wird in der Antwort lebendig. Er hat nicht bloß Wissen erworben, das er nach Hause tragen und auswendig lernen kann. Jeder Student ist betroffen und verändert worden: Jeder ist nach dem Vortrag ein anderer als vorher. Diese Art des Lernens ist nur möglich, wenn der Vortrag auch anregendes Material bietet. [s. 39]"

"Rationale Autorität fördert das Wachstum des Menschen, der sich anvertraut, und beruht auf Kompetenz. Irrationale Autorität stützt sich auf Macht und dient zur Ausbeutung der Unterworfenen. [s. 45]"

"Autorität, die im Sein gründet...demonstriert was der Mensch sein kann. [s. 46]"

"Wissen beginnt in ihren Augen mit der Erkentniss der Täuschungen durch die Wahrnehmungen unseres sogennanten gesunden Menschenverstandes; nicht nur in dem Sinn, daß unser Bild der phsyischen Realität nicht der “tatsächlichen Wirklichkeit” entrpricht, sondern insbesondere in dem Sinn, daß die meisten Menschen halb wachen und halb träumen und nicht gewahr sind, daß das meiste dessen, was sie für wahr und selbstverständlich halten, Illusionen sind, sie durch den suggestiven Einfluß des gesellschaftlichen Umfelds hervorgerufen werden, in dem sie leben. Wissen beginnt demnach mit der Zerstörung von Täuschungen, mit der “Ent-täuschung”. [s. 48]"

"Lieben ist ein produktives Tätigsein, es impliziert, für jemanden (oder etwas) zu sorgen, ihn zu kennen, auf ihn einzugehen, ihn zu bestätigen, sich an ihm zu erfreuen – sei es ein Mensch, ein Baum, ein Bild, eine Idee. Es beduetet, ihn zum leben zu erwecken, seine Lebendigkeit zu steigern. Es ist ein Prozeß, der einen erneuert und wachsen läßt. [s. 52]"

"Der Ehevertrag gibt beiden das exklusive Besitzrecht auf den Körper, die Gefühle, die Zuwendung des anderen. Niemand muß mehr gewonnen werden, denn die Liebe ist zu etwas geworden, was man hat, zu einem Besitz. [s. 53]"

"...der Sabbat...es geht um Ruhe im Sinne der Wiederherstellung vollständiger Harmonie zwischen den Menschen und zwischen Mensch und Natur. Nichts darf zerstört und nichts aufgebaut werden; der Sabbat ist ein Tag des Waffenstillstandes im Kampf des Menschen mit der Natur. Sogar das abreißen eines Grashalms wird ebenso als eine Verletzung dieser Harmonie angesehen wie das entzünden eines Streicholzes. Auch keine gesellschaftlichen Veränderungen dürfen vorgenommen werden. Das ist der Grund, warum es verboten ist, etwas auf der Straße zu tragen, selbst wenn es so wenig wiegt wie ein Taschentuch, während es erlaubt ist, im eigenen Garten eine schwere Last zu tragen. Nicht das Tragen als solches ist verboten, sondern der Transport eines Objekts von einem Grundstück zu einem anderen, da es sich bei einem solchen Transfer ursprünglich um die Veränderung von Eigentumverhältnissen handelte. Am Sabbt lebt der Mesch, als hätte er nichts, als verfolge er kein Ziel außer zu sein, das heißt, seine wesentlichen Kräfte auszuüben – beten, studieren, essen, trinken, singen, lieben... Der moderne Sonntag ist ein Tag des Vergnügens, des Konsums und des Weglaufens von sich selbst. Man könnte fragen, ob es nicht an der Zeit wäre, den Sabbat als universalen Tag der Harmonie und des Friedens einzuführen, als den Tag des Menschen, der die Zukunft der Menschheit vorwegnimmt. [s. 57]"

"Wie breche ich den Willen eines Menschen, ohne daß dieser es merkt? Durch einen komplizierten Prozeß der Indoktrination, durch ein System von Belohnungen, Strafen und entsprechender Ideologie wird diese Aufgabe im großßen und ganzen jedoch so gut gelöst, daß die Meisten Menschen glauben, ihrem eigenen Willen zu folgen, ohne sich bewußt zu sein, daß dieser konditioniert und manipuliert wurde... Die Kirche verbietet die Geburtskontrolle im Grunde nicht deshalb, weil sie um die Heiligkiet des Lebens besorgt ist (ein Besorgnis, die zur ablehnung der Todesstrafe und einer Verdammung des Krieges führen würde), sondern um die Sexualität zu verunglimpfen, sofern sie nicht der Fortplanzung dient... das Brechen des menschlichen Willens ist der Grund, weshalb die Sexualität so verteufelt wird. [s. 81]"

"Der Name eines Menschen – und wir alle haben Namen – ruft die Illusion hervor, daß es sich um ein unsterbliches Wesen handle. Der Name wird zum Äquivalent des Menschen; er demonstriert, daß der Mensch eine bleibende, unzerstörbare Substanz und nicht ein Prozeß ist... Selbst Hauptwörter, die Dinge bezeichenen, wie “Tisch” oder “Lampe”, sind irreführend. Sie zeigen an, daß wir von festen Substanzen sprechen, obwohl Dinge in Wirklichkeit Energieprozesse sind, die in unserem phsysischen System bestimmte Empfindungen hervorrufen. [s. 84]"

"Ein blaues Glas erscheint blau, weil es alle anderen Farben absorbiert und sie so nicht passieren läßt. Das heißt, wir nennen ein Glas blau, weil es das Blau gerade nicht in sich behält. Es ist nicht nach dem benannt, was es besitzt, sondern nach dem, was es hergibt [s.89]"

"Unsere bewußten Motivationen, Ideen und Überzeugungen sind eine Mischung aud falschen Informationen, Vorurteilen, irrationalen Leidenschaften, Rationalisierungen und Voreingenommenheit, in der einige Brocken Wahrheit schwimmen, die uns die (freilich falsche) Gewißheit geben, daß die ganze Mischung real und wahr sei. Unser Denkprozeß ist bestrebt, diesen ganzen Pfuhl voller Illusionen nach den Gesetzen der Logik und Plausibilität zu organisieren. [s.97]"

"Was verdrängt wird, ist das Wissen von der Wirklichkeit, das Wissen von dem, was wahr ist. Wenn wir also fragen: Was ist unbewußt? muß die Antwort lauten: nicht nur die irrationalen Leidenschaften, sondern fast unser ganzes Wissen von der Wirklichkeit. [s.98]"

"Jeder neue Schritt birgt die Gefahr des Scheiterns, und das ist einer der Gründe, weshalb der Mensch die Freiheit fürchtet. [s. 107]"

"Der Held wird zu einem Idol; wir übertragen auf ihn unsere unsere Fähigkeit, voranzuschreiten, und dann bleiben wir, wo wir sind, denn wir sind keine Helden. [s.108]"

"Die Vorstellung einer klassenlosen Gesellschaft in einer sogenannten sozialistischen Welt, die vom Geist der Habgier voll ist, ist ebenso illusionär – und gefährlich – wie die Idee eines immerwährenden Friedens zwischen habgierigen Völkern... Nichts vereinigt Menschen mehr (ohne ihre Individualität einzuengen) als ihre gemeinsame Bewunderung und Liebe für einen Menschen oder wenn sie durch einen Gedanken, ein Musikstück, ein Gemälde oder ein Ritual verbunden sind oder gar das Leiden teilen. [s.113]"

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